TCM
Traditionelle Chinesische Medizin
Wie läuft eine TCM-Behandlung ab?
Nach einem ausführlichen Gespräch zu Ihrem aktuellen Behandlungsgrund, Ihrer medizinischen Vorgeschichte, Arbeitsbelastung, mentalen Situation und Ihren Ernährungs- und Schlafgewohnheiten nutze ich im Anschluss verschiedene Kriterien zur Analyse wie z. B. Zungen- und Pulsdiagnose. Nur die Summe dieser individuellen Komponenten gibt mir ein ganzheitliches Bild, um eine auf Sie abgestimmte Behandlung zusammenzustellen. Die Behandlung kann im Anschluss möglicherweise nur aus Akupunktur bestehen, ist aber auch mit Tui Na und weiteren Behandlungsmethoden kombinierbar. Gemeinsam betrachten wir im weiteren Verlauf Ihren Behandlungsplan und gehen eventuell auf neue Ernährungskonzepte ein. Wenn Sie möchten, erhalten Sie von mir Qigong-Übungen, die Sie in Ihren Alltag ganz einfach einbauen können und als unterstützende Therapie Ihrem Körper mehr Vitalität schenken.
Was ist vor einer TCM-Behandlung zu beachten?
Wir TCM-Therapierende freuen uns, wenn Sie am selben Tag der Behandlung keinen Zungenschaber benutzen, da uns der Belag und dessen Beschaffenheit viele Indikationen für unsere TCM-Diagnose bietet. Ebenfalls können Kaffee, Blaubeeren oder andere färbende Nahrungsmittel die Farbigkeit der Zunge und des Belages maskieren. Wenn Sie sich fragen, ob Sie während einer Erkältung oder anderen bestehenden Beschwerden Ihren Termin wahrnehmen können, rufen Sie mich gerne an und wir klären gemeinsam, ob es Ihre Verfassung zulässt, in die Behandlung zu kommen. Normalerweise steht dem nichts entgegen – im Gegenteil, die TCM ist gerade bei akuten Beschwerden sehr hilfreich und unterstützt im weiteren Verlauf Ihre Genesung.
Was ist nach einer TCM-Behandlung zu beachten?
Gönnen Sie sich nach Ihrer Behandlung Ruhe und Entspannung, da Sie eventuell eine Müdigkeit verspüren. Planen Sie bitte nach einer Behandlung keine intensiven Sporteinheiten ein oder Aktivitäten, die extreme Temperaturunterschiede beinhalten wie Saunagänge, Bikram Yoga, eiskalte Duschen oder heiße Bäder. Getränke wie Kaffee, schwarze/grüne Tees oder Alkohol sollten nach der Behandlung eher vermieden werden, denn Ihr Körper möchte sich regenerieren. Nehmen Sie sich für den Rest des Tages vor, ein wenig zu entschleunigen, sich Ihr warmes Lieblingsgericht zu kochen und ausreichend zu trinken.
Wie wirkt Akupunktur?
Die Akupunktur ist eine evidenzbasierte und wirksame Behandlungsmethode, wie in den letzten 20 Jahren in zahlreichen internationalen wissenschaftlichen Studien und Artikeln belegt wurde.[1]
Um die Wirkung von Akupunktur zu verstehen, bedarf es der Betrachtung biochemischer Vorgänge im Körper und dem Einfluss von Akupunktur auf das vegetative Nervensystem. Wird zum Beispiel ein Akupunkturpunkt genadelt, stimuliert dieser die Nerven in der unmittelbaren Zone. Diese Nerven können dann die Ausschüttung verschiedener Hormone und chemischer Stoffe wie beispielsweise Neurotransmitter veranlassen. Neurotransmitter übertragen Signale zwischen den Nervenzellen im Körper und regulieren eine Reihe an Körperfunktionen. Dies kann zu verschiedenen körperlichen Veränderungen führen, wie z. B. Stressabbau, Verbesserung der Verdauung und Steigerung der Immunfunktion. Darüber hinaus konnten bisher sehr gute Resultate in der Schmerzverarbeitung – gerade bei postoperativen Schmerzen, bei Begleiterscheinungen von Chemotherapien (Übelkeit/Erbrechen) und in der komplementären Therapie bei Kinderwunschpatient*innen beobachtet werden.
Verursacht eine Akupunkturbehandlung Schmerzen?
Bei der Akupunkturbehandlung kann es nach dem kurzen Einstich zu einem vorübergehenden Kribbeln kommen, das immer schwächer wird und sich schließlich auflöst. Im Anschluss berichten viele Patient*innen von einem angenehmen Schwere- und Entspannungsgefühl. Manche verspüren sogar ein Bedürfnis, während der Ruhephase zu schlafen – so entspannend können die Nadeln wirken.
Falls Sie vor der ersten Behandlung jedoch noch Angst vor den Nadeln verspüren sollten, setzen wir maximal 1-2 Nadeln, um sich mit dem Gefühl vertraut zu machen oder beginnen erst einmal mit einer Tui Na-Sitzung. In der Regel verbleiben die Nadeln bei Erwachsenen etwa 20 bis 30 Minuten, bei Kindern setzt man die Nadeln nur wenige Sekunden bis Minuten. Bei Babys und Kleinkindern können wir auch mit Vacaria-Samen arbeiten, die aufgeklebt werden. Zu Hause können die Samen von den Kindern selbst, oder auch von den Eltern, immer wieder kurz einmassiert werden.
Anwendungsgebiete
Die TCM verfügt über ein sehr breites Behandlungsspektrum und deckt akute als auch chronische Beschwerden ab. Ein wichtiger Bestandteil jedoch ist die Prävention von Krankheiten und die Erhaltung der mentalen und körperlichen Gesundheit. Die WHO hat 2019 entschieden, dass die TCM in den ICD-11-Katalog miteingebunden wird und dies trat nun im Januar 2022 auch in Kraft. Die TCM sieht sich als eine ergänzende Therapieform zur Schulmedizin. Im Folgenden finden Sie einen kleinen Ausschnitt der wichtigsten Anwendungsgebiete:
01.
Atemwegserkrankungen
Sinusitis, Asthma, Rhinitis, Husten, Post-Covid
02.
Allergien und Hauterkrankungen
Heuschnupfen, Neurodermitis, Ekzeme, Psoriasis,
Gürtelrose (begleitend zur Schulmedizin), Akne
03.
Augenheilkunde
Altersbedingte und genetisch bedingte Makuladegeneration (AMD und Best'sche vitelliforme Makuladystrophie), trockene Augen (Sicca-Syndrom), allergische Bindehautentzündung, Gerstenkorn, tränende Augen, Kurzsichtigkeit (Myopie)
04.
Beschwerden des Verdauungssystems
Gastritis, Sodbrennen, Flatulenz, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Reizdarm, Diarrhoe, Obstipation, Zöliakie, Hämorrhoiden, Appetitlosigkeit
05.
Erkrankungen des Bewegungsapparats
Schulter-, Rücken- und Nackenschmerzen, Lumbago (Hexenschuss), Arthrose, Arthritis, Gicht, rheumatische Beschwerden, Sehnenscheidenentzündung, neuralgische Beschwerden, Karpaltunnel-Syndrom, Frozen Shoulder, Tennisarm und Golferellbogen, Impingement-Syndrom, Koxarthrose, Koxalgie, Gonarthrose, Gonalgie, Schmerzen der Finger und Hand bei Raynaud-Syndrom, Fibromyalgie
06.
Herz und Kreislauf
Durchblutungsstörungen, Herzrhythmusstörungen, Hypertonie, Hypotonie, Schwindel, Schlaganfallgefahr
07.
Hormonsystem
Begleitung bei Diabetes, Begleitung bei Schilddrüsenproblematiken, PCOS (siehe auch bei Gynäkologie)
08.
Gynäkologie und Schwangerschaft
Prämenstruelles Syndrom (PMS), schmerzhafte oder unregelmäßige Menstruation, Ausbleiben der Menstruation, Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS), Endometriose, Wechseljahrsbeschwerden, Mastopathie, Kinderwunschbegleitung (bei IVF-/ICSI-Behandlung), Schwangerschaftsbegleitung: Hyperemesis gravidarum (übermäßiges Schwangerschaftserbrechen), Geburtsvorbereitung, Laktationsprobleme
09.
Neurologische Beschwerden
Kopfschmerzen, Migräne, Ischialgie, Tinnitus, Schwindel, Karpaltunnelsyndrom, Beschwerden nach Schleudertrauma, Trigeminusneuralgie, Interkostalneuralgie, Zosterneuralgie, Periphere Neuropathien, Beschwerden nach Schlaganfall, Restless Leg-Syndrom (RLS), Begleittherapie bei Multipler Sklerose oder Morbus Parkinson, frühzeitige Therapie bei Fazialisparese
10.
Urogenitale Beschwerden
Blasenentzündung, Prostatitis, Harninkontinenz, Dranginkontinenz, Reizblase
11.
Weitere Behandlungsfelder
Nervosität, innere Unruhe, Reizbarkeit, depressive Verstimmung (von kürzerer Dauer), Schlafstörungen, Erschöpfungszustände, Fertilitätsstörungen, Stärkung bei chronischen Krankheiten, Begleitung bei Chemotherapien (Erbrechen/Übelkeit), Begleitung von Hochleistungssportler*innen, Rehabilitationsphase nach Operationen/Verletzungen oder längerer Krankheit, Unterstützung bei Suchtproblematiken wie Raucherentwöhnung
Behandlungskosten und Krankenkassen
Erstkonsultation 90min
CHF 210
Folgekonsultation 60min
CHF 140
Kosmetische Akupunktur 60min
Körperakupunktur-Tarif (Folgekonsultation) + CHF 50
Kurze Erstberatung für kosmetische Akupunktur mit Behandlungsplan
(ca. 15–20min) telefonisch/via Videocall/in der Praxis
kostenfrei
Bitte planen Sie für Ihren ersten TCM-Temin mindestens 90 Minuten für eine ausführliche Anamnese, Diagnose und die Behandlung ein. Aufbauend auf der Diagnose kann es sein, dass eine Behandlung sich aus einer Kombination aus verschiedenen Methoden (Tui Na, Moxa, Gua Sha) zusammensetzt. In der Regel können bei akuten Beschwerden 5-9 Behandlungen notwendig sein, bei chronischen Beschwerden müssen oft mehr Behandlungen in Betracht gezogen werden.
Als registrierte Therapierende bei dem Erfahrungsmedizinischen Register EMR werden die Behandlungskosten von der privaten Zusatzversicherung für Komplementärmedizin anteilsmäßig übernommen. Da die Vergütung bei den Kassen unterschiedlich ist, empfiehlt es sich, vor Behandlungsbeginn die Kostenübernahme bei Ihrer Krankenkasse abzuklären.
Sie können sich auch ohne ärztliche Verordnung als Selbstzahler*in gerne direkt bei mir anmelden.